"Heute will ich mal auf ein Kultur-Phänomen eingehen, dass vielleicht mehr Sprengkraft für die Kultur hat, als man glaubt: Die sogenannte E-Zigarette. Auslöser war ein Artikel in der aktuellen Printausgabe des Spiegels (vom 26.05.2014, ab Seite 104): „Sucht ohne Reue?“ (übrigens sehr lesenswert).
Warum ist es für die Kultur ein Problem, wenn die Hölle – das Synonym für das Böse – nicht mehr brennt und raucht, sondern nur noch harmlose Dampfwölkchen produziert?
Aber der Reihe nach. Erst einmal, was sind eigentlich E-Zigaretten? Viele haben schon einmal davon gehört, wissen aber nicht viel darüber. Es sind Akku-betriebene elektronische Inhalations-Geräte, die mit Zigaretten eigentlich nichts zu tun haben, da weder Tabak drin ist noch etwas verbrannt wird. Es wird eine aromatisierte Flüssigkeit verdampft, wahlweise mit oder ohne Nikotin. Da keine Verbrennung stattfindet, produziert dies nur Dampf, etwa wie beim Kochen oder in Nebelmaschinen. Konsumenten der E-Zigarette nennen sich daher auch Dampfer und grenzen sich von Rauchern von “Pyros” (= Zigaretten) ab. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die vielen hundert krebserregenden Stoffe, die bei der Tabakverbrennung entstehen, fallen weg. Es stinkt nicht, und riecht allenfalls nach den Aromen im sog. Liquid (Apfel, Kirsche, Vanille etc.) Viele Ex-Raucher, die nicht ‚einfach so‘ aufhören konnten, sind damit dauerhaft vom Rauchen weggekommen, und – das ist das Entscheidende! – ohne auf ihre Genuss-Rituale verzichten zu müssen, oder – wenn sie wollen – auch ohne sich vom Nikotin entwöhnen zu müssen.
Kulturelle Schemata von gut und böse geraten durcheinander
Aus kulturpsychologischer Sicht passiert damit etwas Ungeheuerliches: Wie jede Einheit oder jedes System hat unsere Kultur eine Vorstellung davon, was gut und was böse ist, was rein gehört in die Gesellschaft, und was draußen bleiben soll. Das gibt Orientierung, Burger King ist böse, Vegan ist gut. Beim Rauchen (das Böse) wird dies sogar sichtbar, wenn man abends an Kneipen vorbeigeht. Das Rauchen und die Raucher dürfen nicht rein (in die Gesellschaft, in die Kneipe). Das war einmal anders (dazu muss man sich nur mal alte Filme aus den 70ern oder früher angucken). Tatsächlich hat unsere Kultur jahrzehntelang daran gearbeitet, dieses Schema von gut und böse zu etablieren.
Und was passiert jetzt? Auf einmal – folgt man jetzt einmal der Darstellung des Spiegels – ist ein Genießen und selbst die Befriedigung seiner Sucht möglich, ohne sich und andere zu schaden oder zu belästigen. Sieht böse aus (da raucht was), ist es aber nicht (das dampft nur). Was nach jahrzehntelanger Kultur-Arbeit endlich verpönt und gebannt wurde, soll wieder gesellschaftsfähig werden? Das geht doch nicht!
Da gerät etwas mächtig durcheinander, was uns jahrelang Halt gegeben hat. Die Kultur ist als System zwar plastisch, da sie sich permanent verändert und verändern muss. Dies steht aber immer in einem Spannungsverhältnis zu einem Trägheitsprinzip, das dagegen wirkt: Die ‘Wirkungs-Einheit’ Kultur wehrt sich, sie hält fest, am alten System, an vertrauten Aufteilungen in gut und böse.
Die E-Zigarette als Kultur-Revolution
Man könnte es psychologisch Abwehrmechanismen nennen, wenn dann Studien hervorgezaubert werden, die ‘auf Teufel komm raus’ (das kann man jetzt wörtlich nehmen!) zeigen sollen, dass das Dampfen böse ist wie das Rauchen. Kultur in Not. Sie braucht jetzt Beweise, dass alte Schemata noch gelten. Wenn diese Studien dann bei näherem Hinsehen nicht standhalten, wird flux ein Lungenarzt interviewt, der mit gewichtiger Miene im Fernsehen Dinge sagt wie „Dampfen kann Atemwegsreizungen hervorrufen“. Ja gut, Rauchen verursacht aber Lungenkrebs. Egal. Oder vielleicht gibt es irgendwo noch eine Geschichte, wo einem so eine E-Zigarette um die Ohren geflogen ist? Her damit und mit großer Schlagzeile in die BILD-Zeitung. Wenn alles nichts hilft, dann behauptet man, Kinder werden damit verführt (das zieht immer), ganz am Schluss bleibt noch der Hinweis, das Phänomen sei halt noch jung, daher gebe es noch keine Langzeitstudien. Was nicht sein darf, das kann einfach nicht sein.
Wenn die E-Zigarette sich wirklich weiter verbreitet, und dies möglicherweise (wie im Spiegel-Artikel prognostiziert) dazu führt, dass das Rauchen endlich komplett verschwindet, dann wäre das nicht weniger als eine Kultur-Revolution. Und weil dies so revolutionär ist, wirken die bewahrenden Gegenkräfte mindestens genauso stark dagegen. Das hat nichts mit Vernunft oder Unvernunft zu tun, das ist reine Psycho-Logik.
Gesundheit gilt noch immer als das Gegenteil von Genuss
Die Situation um das Phänomen E-Zigarette zeigt aber auch noch etwas Anderes, Wesentlicheres. Es entlarvt ein Bild von ‚Gesundheit‘ und ‚gesundem Leben‘, das sich mehr und mehr von den Menschen und ihren Bedürfnissen entfernt hat. ‚Gesund‘ steht vielfach immer noch ‚Genuss‘ oder ‚Spaß‘ gegenüber. Gesundheit hat etwas mit Abstinenz, Leiden und Genussfeindlichkeit zu tun. Selbst die WHO hat das langfristige Ziel, die Gesellschaft von allen Sucht- und Genussmitteln komplett zu befreien. 5 Portionen Obst und Gemüse täglich und viel Sport statt Alkohol, Fett, Zucker, Fleisch, Fast Food. Die Menschen ticken aber anders. Auch Süchte gehören zum ganz normalen Menschsein dazu.
In unserer Studie zum Gesundheitstourismus haben wir gelernt, dass auch Anbieter von ‚Gesundheitsurlaub‘ von genau solchen überkommenen Bildern von Gesundheit geleitet werden, und sich dann wundern, dass kein Mensch an ihren Reiseangeboten Interesse hat. Man bietet Gesundheitsreisen mit EKG-Wanderungen und ärztlichen Gesundheits-„Kontrollen“ an und keiner bucht sie (und teils wirklich: 0 Buchungen). Gesundheit aus Sicht der Menschen ist eben etwas Anderes und hat etwas mit Genuss und Sinnlichkeit zu tun. Was übrigens jetzt nicht heißt, dass man unseren Empfehlungen gefolgt ist. Es werden munter weiter diese Art von Reisen angeboten, und weiterhin wird es keiner buchen. Abwehr halt.
Da schließt sich der Kreis zur E-Zigarette: Genuss oder Sucht ohne Reue (SPIEGEL) und ohne Schaden (oder nur wenig Schaden) ist genauso unerwünscht wie Gesundheitsurlaub für Genießer, oder genauso ketzerisch wie ein attraktives Bild vom Altern zu zeichnen – angesichts einer quasi-religiösen Anbetung von Jugend und Gesundheit (s. unsere Kunst-Aktion ”Alt & Sexy” vom letzten Jahr).
Kräftespiel mit ungewissem Ausgang
Offenbar wird hier auch ein Kräftespiel im komplexen System Kultur. Die Bösen in der Gleichung (die Tabakindustrie) springen auf den Zug auf und wollen nun auch E-Zigaretten auf den Markt bringen. Aber damit kommen sie wahrscheinlich zu spät, weil es sind die kleinen Hersteller, die die Innovation auf den Markt gebracht haben. Und die Entscheidung zu dampfen, ist für viele auch eine explizite Abkehr vom Rauchen, und damit auch von den Zigaretten-Herstellern. Die Zigaretten-Industrie hat also auch ein lebhaftes Interesse daran, dass sich nichts ändert – obwohl sie auf der Seite des Bösen stehen (sich dort aber teuflisch gut eingerichtet haben).
Die revolutionären und abwehrenden Kräfte im Spannungsfeld verteilen sich natürlich auf verschiedene Personengruppen, auf Befürworter und Gegner. Betrachtet man Kultur aber wie ein Lebewesen mit einem inneren Konflikt (was eine systemische Kulturpsychologie darf;-) ist die spannende Frage, welche Seele in der Kultur-Brust sich am Ende durchsetzen wird, und welche Drehungen, Wendungen, Beweisführungen, Verdrängungen oder Kompromisse noch zu erwarten sind.
Aus meiner Sicht müssten wir jetzt alle eigentlich ein Interesse an groß angelegten Werbekampagnen für die E-Zigarette haben. Endlich gibt es eine reale Chance, dass sich das Zivilisations-Problem Nummer eins, das Rauchen, womöglich einmal in Dampf auflösen wird. Wären wir wirklich revolutionär. Sind wir aber nicht. Daher werden ‚wir‘ als Kultur wohl erst mal alles versuchen, die Revolution nochmals abzuwenden. Wie lange das dann gut geht? Vielleicht noch so lange, bis sich das offizielle Bild von ‘Gesundheit’ einmal gewandelt haben wird, und Lebensfreude, Genuss, Sinnlichkeit und Zufriedenheit ganz oben auf der Liste für ein gesundes Leben stehen, und nicht Abstinenz, Disziplin und völlige Suchtfreiheit. Das kann dauern, fürchte ich…"
(die Rechte dieses Textes liegen bei Kult-Tick Written by Michael)
"Man lebt ruhiger,wenn man nicht alles sagt,was man weiß,nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt."
Oben zitierter Text soll und kann keine Hommage sein.Ich denke nur,dass das Thema "E-Zigarette" vom Vater Staat ins falsche Licht gerückt wird.Verständlich,gehen da doch eine Menge an Steuern für den Fiskus verloren.Jüngst erst sind die rechtlichen Organe daran gescheitert,das Dampfen insbesondere das Liquid mit Nikotin zu versteuern.
Und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht.Die Dampfergemeinde steigt stetig an.Und das ist auch gut so.
Ich habe selber 30 Jahre geraucht und finde es selbst mittlerweile mehr als belästigend wenn ich stinkenden Zigarettenqualm um mich habe.Schande über mein Haupt.Schließlich habe ich meine Umwelt auch lange genug damit belästigt.
Mittlerweile dampfe ich seit fast 2 Jahren.Abgesehen davon das ich agiler geworden bin erfreuen sich auch zunehmenst meine Geschmackssinne.
Alles in einem....ich bin sehr froh diesen Schritt gemacht zu haben und kann es nur jedem raten.Aber es ist wie immer im Lebbe...eine Kopfsache.
"Man lebt ruhiger,wenn man nicht alles sagt,was man weiß,nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt."
Nun...ich möchte dann natürlich auch mein derzeitiges "Arbeitsgerät" hier nicht vorenthalten.
Derzeit benutze ich als Akkuträger den Kangertech K-Simar 20 (siehe Bild 1).Betrieben wird das Ganze von einem Panasonic NCR18650B 3400 mAh - Akku.
Als Verdampfer hab ich den Aspire Nautilus auf dem Gerät.Denke,der bis dato meistverkaufte Verdampfer aus dem Hause Aspire.Und das aus gutem Grund.Mehr "Flash" (Dampf) geht wohl kaum.Der Nautilus hat am Fußende ein Kontrollrädchen welches verschiedene Mengen an Luftzufuhren erlaubt (siehe Bild 2).
Und das nun zusammen als ein "Arbeitsgerät".....(siehe Bild 3).Besser gehts kaum.Noch nen kleiner Hinweis am Rande..der Nautilus wird mit BDC-Verdampferköpfen betrieben.Länger halten da die BVC-Köpfe.
Die Gesamtlänge dieses "Hobels" beträgt ca. 21 cm bei einem Durchmesser von ca. 23-23,5 mm.Noch ein Micro-USB-Ladegerät und die Akkus (hab natürlich zwei;zum wechseln versteht sich) haben immer genug "Power".Eine Akkuladung hält -je nach Dampfverhalten- bis zu 3 Tage.
Für mich derzeit die beste Kombi ohne in den Bereich des Sub-Ohm-Dampfens vorzudringen (beim SubOhm-Dampfen können sehr hohe Ströme fließen. Dies kann zu einer Überhitzung und Ausgasung des Akkus führen.)
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Neueste Anschaffung....Akkuträger Rio von Cabanna Mods und den Flash e Vapor 3 (Fev3).Bin mittlerweile meine Coils am selberwickeln und dampfe im Bereich von 0,5 Ohm.Der Fev3 ist momentan das Nonplusultra unter den Selbstwickelverdampfern (SWVD).
Das Selbstwickeln selber ist kein Hexenwerk.Jeder,der für die Wicklung benötigten Drähte,ist unkompliziert auf eine Wickelhilfe (Bohrer 2-2,5-3mm) zu drehen und anschließend an den Polen im Verdampfer anzubringen.Aber dafür gibts im Netz auch unzählige Videos zur Veranschaulichung.
Anbei mal mein neues Arbeitsgerät...
Zum Akkuträger...der Rio ist ein rein mechanischer Akkuträger.Soll heißen,der erkennt selbstständig,was da auf ihm aufgeschraubt wird (Verdampfer) und mit wieviel Power er dann diesen "befeuern" muß.Außerdem liegt bei ihm der Knopf zum befeuern nicht seitlich am Gehäuse sondern unten am Gehäuse (sogenannter "Popotaster).Angetrieben wird der Rio von einem 18650er Akku von Sony (Konion).
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Schon klar,Helmut.Meine Hoffnung ist ja,das sich irgendwann auch mal ein (paar) Dampfer nach hier "verirren".Die Gemeinde wächst eben und wenn man gleich sieht,das sich hier "Gleichgesinnte" rumtunneln...
Nun mal meine ersten Wickelversuche von letzter Woche...
Der Start...der Anfang ist gemacht
Noch etwas krumm und schief..
Feintuning...
Jetzt die Watte durch den Coil...
Watte schön verteilen...Wichtig: auch die Polschrauben müssen bedeckt sein
Fertig...noch mit Liquid befeuchten und gut ist.Hab dann im nachhinein auch festgestellt,das man die Watte vorher -also wenn durch Coil gezogen- mit Liquid benetzen sollte.Dann klappts auch mit dem modellieren der Watte besser...
Ich hab dann nach und nach rumexperimentiert und die Wicklung nach zwei-dreimaligen,kurzen befeuern vorher mit dem Akkuträger zu einem Microcoil zusammen gedrückt (man kann natürlich auch nen Brenner nehmen).Watte benutze ich Mujiwatte.
Mittlerweile klappts natürlich bedeutend besser.In der Base hab ich zwei Dochte aus Edelstahlsieb (Mesh;400er).
Nächste Thema wird dann das Mischen von Liquids.Hab mich da in der Richtung auch schlau gemacht und die erste Bestellung ist raus.Die Preise für die Fertigliquids sind ja auch jenseits von Gut und Böse.
To be continued....
"Man lebt ruhiger,wenn man nicht alles sagt,was man weiß,nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt."
Als erste Base hab ich die Mischung 80/20/1000ml (VG/Wasser) und das Liquid "Grannys Vanilla Dream" (jup,ich steh total auf Vanille) genommen. Laut denReferenzen bei den hiesigen Bewertungen dort ist diese Base in Verbindung eben mit diesem Aroma als besonders empfehlenswert eingestuft.Wie heißt es so schön...Versuch macht klug.
Hab mir dann als Behälter bei Ebäh zum Abfüllen und als Liquidspender nachher für das Fertigliquid PET-Fläschchen in verschiedenen Größen bestellt.Auch Braunglasflaschen sind -gerade für längere Aufbewahrung- sinnvoll.Ein paar Spritzen und eine 25ml Pipette aus der Apotheke und es konnte los gehen.
Gemischt wurde immer : 100% Base - 5% Aroma (also zB 100ml Base/5ml Aroma)
Nach der Anweisung dort soll ich diese Mischungen nun 10 Tage reifen lassen.Dann werd ich mich mal daran halten.Die Base selber kann man auch pur dampfen.Hab mir extra für diesen Zweck mal 50ml von der Literflasche "abgezwackt".Werde nachher mal -heute soll meine Tankverlängerung für den Fev3 kommen- testen wie es schmeckt.
To be continued....
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