Moers/Duisburg. Die Polizei stemmt sich mit aller Macht gegen die Flut krimineller Banden aus Duisburg. Immer häufiger kommen die Täter, mal als Spendenbetrüger, dann als Einbrecher oder Metalldiebe in den Kreis Wesel. Polizisten sprechen von „knallharter, organisierter Kriminalität“. Das LKA beobachtet eine steigende Brutalität.
Die Fahrradstreife der Polizei nimmt vier Rumänen am Kö fest – eine Erfolgsmeldung, könnte man meinen. Ein Erfolg ist die Festnahme der mutmaßlichen Spendenbetrüger in der Tat, aber nur ein winziger im Kampf gegen die große Zahl rumänischer Straftäter, die täglich aus Duisburg nach Moers kommt. Und eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht.
Drei der vier Rumänen waren der Polizei längst bekannt; nicht als Spendenbetrüger, aber wegen anderer Straftaten wie etwa Einbruch oder Ladendiebstahl. Wer heute bettelt, verkauft morgen unerlaubt die Obdachlosenzeitung Fifty-Fifty, ist übermorgen als Trickdieb unterwegs und tags darauf vielleicht als Einbrecher oder Metalldieb. Wen die Beamten gestern noch in Neukirchen-Vluyn als Einbrecher festnahmen, den treffen sie heute als Fifty-Fifty-Verkäufer wieder.
Einige der Bettler, die in der Fußgängerzone sitzen, haben bei der Polizei „ausgepackt“, wie das Spiel läuft: Wer nicht spurt, wird verdroschen. Jeder muss abends beim Auftraggeber 70 Euro abliefern – wer das Geld nicht hat, muss Kleidung oder Nahrungsmittel stehlen. Kürzlich habe einer für 500 Euro Wurst geklaut: „Die räumen den halben Laden aus“, so ein Beamter.
Ein Bombengeschäft für skrupellose Vermieter Die Polizei weiß natürlich, dass die Täter aus Duisburg-Hochfeld stammen, wo sich ein paar Tausend angesiedelt haben. In einem einzigen Fünf-Familien-Haus wurden 77 dort gemeldete Personen gezählt, „gefühlte 150 wurden angetroffen“, so ein Polizist. Fünf Euro pro Kopf und Tag – ein Bombengeschäft für skrupellose Vermieter heruntergekommener Bruchbuden.
Die Homberger Straße ist die Haupteinfallschneise, auf der die Bandenmitglieder nach Moers kommen. Die Fahrer der Autos treten so gut wie nie in Erscheinung; es handelt sich bei ihnen um so etwas wie „Gruppenleiter“, die die Aufsicht führen und beispielsweise dann eingreifen, wenn mit gestohlenen Kreditkarten am Geldautomaten Kasse gemacht werden soll. Für Duisburger Polizeibeamte handelt es sich um „knallharte, organisierte Kriminalität“, auf der Moerser Wache gibt es Schichten, die sich zur Hälfte ihrer Arbeitszeit nur mit rumänischen Straftätern beschäftigen.
Nicht wenige Beamte verzweifeln daran, dass ihnen die Hände gebunden sind. Der Knast, so sagen sie, habe keine abschreckende Wirkung: „Denen geht’s gut da drin.“ Kein Wunder, denn dort muss man keine Angst vor brutalen Bandenchefs haben, die zuschlagen, wenn abends die Zahlen nicht stimmen. U-Haft wegen Fluchtgefahr gibt’s nicht, da höchste Gerichte einen Wohnsitz irgendwo in der EU als ausreichend akzeptieren. Und bevor einzelne Täter so oft festgenommen wurden, dass ihnen banden- oder gewerbsmäßige Straftaten vorgeworfen werden können, sind diese längst woanders eingesetzt.
Landeskriminalamt beobachtet die Entwicklung mit Sorge Beim Landeskriminalamt beobachtet man die Entwicklung mit Sorge. „Seit Anfang des Jahres haben wir einen ganz erheblichen Anstieg der Taten“, so LKA-Sprecher Frank Scheulen. Nicht nur beim LKA, sondern auch beim Einzelhandelsverband beobachtet man eine steigende Brutalität. Ein Polizeibeamter aus Duisburg warnt vor der startenden Saison der Eisdielen und Außengastronomien: Wenn Smartphones und andere teure Geräte auf den Tischen liegen, könnten die Täter auch gewalttätig werden, um im Besitz der Beute zu bleiben.
Leider wird es nächstes Jahr noch schlimmer und die Politiker machen nichts ausser zu sagen es bereichert die Wirtschaft!!! Klar recht haben die, man muss ja was geklaut wurde neu kaufen!!!